Die Lawine auf der San Primo - 1946
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San Primo Berg | Der Stein Lentina | Die Lawine das 1946
Eine Erzählung von Carletto Sancassani (Jahrgang 1939)
Nach dem Bau des Hotels (Hotel Parco Monte S. Primo, eröffnet 1928) ging man zur Anlage des Nebengebäudes einschliesslich der Garagen über, dem Hotel selber ein wenig vorgelagert.
Ein betagter Bauer, der von eine Alpe zurückkehrte und vorne an der Baustelle vorbeikam, fragte die Arbeiter: „Was baut Ihr da?“ „Das Nebengebäude des Hotels,“ antworteten diese. Als er die Antwort hörte, schüttelte der Alte den Kopf und sagte: „Also baut Ihr einen Friedhof!“
Er sagte das, weil sich dieser Mann noch sehr gut daran erinnerte, dass an diesem Ort schon in der Vergangenheit Lawinen abgegangen waren. Während des Zweiten Weltkrieges verschlechterte das wilde Abholzen der Berge die Lage noch – ohne Bäume, die den Schnee bremsen können, vervielfachte sich die Lawinengefahr.
Und tatsächlich ging am 14. März 1946 eine Lawine ab, die das Nebengebäude fortriss. Man sagt, dass die Lawine unbeabsichtigt von zwei ausländischen Skifahrern losgetreten wurde, die im Hotel wohnten. Elf Menschen starben, alle arbeiteten in der Gegend und waren deshalb in dem Nebengebäude untergebracht.
Nur ein gewisser Colombo wurde nach 36 Stunden gerettet. Er überlebte, weil er sich in einer Art Nische unter einem Balken wiederfand. Seine Frau und das gemeinsame Kind, die sich beide zum Zeitpunkt des Unglücks im selben Gebäude befanden, kamen hingegen um.
Schon während des Zweiten Weltkrieges war Colombo während der Bombardierung Mailands verschüttet worden.
Danach zog er mit der Familie zur Arbeit hierher und ihm widerfährt dieser neuerliche Schicksalsschlag.
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