Corenno Plinio

Corenno Plinio in Dervio

Der charakteristische mittelalterliche Ort Corenno Plinio befindet sich in der Gemeinde Dervio auf einem steilen Felssporn im Comer See. Der Ort entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte um die Schloss-Mauern herum, mit dicht aneinander stehenden Häuser, verbunden durch enge Gassen und Steintreppen, die zum See führen. Beim Besuch dieses Ortes scheint die Zeit still zu stehen, jeder Stein erzählt eine Geschichte. Das beeindruckende Panorama und die Anmut der Umgebung machen aus Corenno Plinio einen in der Welt einmaligen Ort.

Die ersten offiziellen Dokumente, die die Präsenz eines Schlosses im Besitz der Familie Andreani in Corenno Plinio belegen, gehen auf das Jahr 1271 zurück. Im 14. Jahrhundert geht das Feudalgut Corenno auf die Familie Visconti über, dann an die Malacrida und im Jahr 1450 an den Fürsten Francesco Sforza aus Mailand. Im 17. Jahrhundert werden unter der spanischen Besetzung die Mauern und Türme des Schlosses verstärkt um den Ort gegen die Überfälle der Landsknechte und Alemannen zu verteidigen. Im 18. Jahrhundert verliert das Schloss seine Rolle als Verteidigungsanlage, ein Teil der Mauern wird abgerissen um die Sicht auf den See zu ermöglichen und mehr Raum für die in der Folge kultivierten Weinberge zu schaffen.

Direkt an den Mauerring des Schlosses anschliessend steht die Kirche des Heiligen Thomas von Canterbury, erbaut zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert, geweiht im Jahre 1355. Der Erzbischof von Mailand, Carlo Borromeo wandelt sie 1566 in eine autonome Kirchengemeinde um und bindet sie von jener die Dervio los. Zwischen dem 18. Und 19. Jahrhundert wird die Kirche mehrmals überarbeitet, 1711 wird der noch heute zu bewundernde Kirchturm errichtet. Während der Renovierungsarbeiten im Jahr 1966 werden die Wandfresken freigelegt, sehr interessante Werke aus dem 15. Und 16. Jahrhundert. Auf dem Kirchplatz stehen drei Grab-Denkmäler der Fürsten Andreani aus dem 14. Jahrhundert, die die Bedeutung dieser adeligen Familie für den Ort Corenno Plinio belegen.